Philippe Muller
Philippe Muller wurde im Elsass geboren und wuchs sowohl in der französischen als auch in der deutschen Musiktradition dieser Provinz auf. Er hat sich gegenüber verschiedenen Kulturen aufgeschlossen gezeigt und eine vielseitige Karriere verfolgt, in der er ein umfangreiches Repertoire nicht nur als Solist, sondern auch als Mitglied verschiedener Kammermusikensembles aufführte. 1970 gründete er mit Jacques Rouvier und Jean-Jacques Kantorow ein Klaviertrio, das wegen seiner Dynamik und Homogenität besonders geschätzt wurde. Seine siebenjährige Zusammenarbeit mit dem Ensemble Intercontemporain, das in Frankreich von Pierre Boulez gegründet wurde, ermöglichte es ihm, die Musik unserer Zeit zu verstehen und zu steuern.
1979 trat er die Nachfolge seines Meisters André Navarra als Cello-Lehrer am Pariser Konservatorium an. Während seiner mehr als drei Jahrzehnte währenden Lehrtätigkeit am Conservatoire konnte er eine beeindruckende Anzahl junger Cellisten ausbilden. Viele von ihnen, wie z. B. Xavier Phillips und Gautier Capuçon, haben heute eine bemerkenswerte individuelle Karriere.
Philippe Muller wurde zu Meisterkursen in renommierte Einrichtungen in der ganzen Welt eingeladen, insbesondere nach Kyoto (Japan), wo er seit 22 Jahren an einer Akademie für französische Musik mitwirkt. Viele internationale Festivals laden ihn regelmäßig ein. Er konzertiert hauptsächlich in Europa, aber auch in Kanada, den Vereinigten Staaten, Lateinamerika, Japan und Korea.
Seine umfangreiche Diskografie spiegelt seine Persönlichkeit wider: Sie umfasst Werke von Vivaldi, Beethoven und Brahms bis hin zu Fauré, Ravel, Martinu, Malec und Merlet sowie die kompletten Suiten von J. S. Bach.
Er spielt eine Gennaro Gagliano von 1756.